Carport Dach – welche Baualternativen gibt es?

Das Dach eines Carports hat vor allem eine Schutzfunktion gegen die Witterungsbedingungen. Foto: © rudolfgeiger / stock adobe

Das Dach eines Carports hat nicht nur eine Schutzfunktion gegen die Witterungsbedingungen, es trägt auch entscheidend zur Optik bei. Im Idealfall passt es sich der Optik des Wohngebäudes an und bildet mit ihm zusammen eine harmonische Einheit.

Welche Möglichkeiten es diesbezüglich gibt, zeigen wir in unserem Ratgeber.

Carport-Dach – welche Anforderungen muss es erfüllen?

Carports sind flexibel und passen sich fast jedem Bedarf und Geschmack an. Wer sich einmal für eine bestimmte Carport-Überdachung entschieden hat, muss sich noch längst nicht endgültig bezüglich der Optik festgelegt haben. Denn wer ein paar Regeln beachtet, kann später jederzeit zusätzliche Verblendungen anbringen. So bleibt die Carport-Überdachung wandelbar.

Als Basis für fast jede Art von Überdachung dient häufig eine Abdeckung aus Holz, PVC oder Metall. Wer sich für eine spätere Verblendung entscheidet, sollte bei der Planung der Überdachung schon das Gewicht der Konstruktion einkalkulieren. Sattel- oder Walmdächer aus Holz brauchen entsprechend massive Träger.

Zwischen der von außen sichtbaren Dachverblendung und dem darunter liegenden Abdeckung entsteht ein Hohlraum, eine Art kleiner Dachboden. Dieser kann als Abstellfläche genutzt werden, wenn das untere Flachdach stabil genug gebaut wird und einen Zugang von unten hat.

Welche Art von Carport Dächern gibt es?

Satteldach

Das klassische Satteldach ist eine der einfachsten Dachkonstruktionen und wird zum Verblenden von Carports häufig genutzt. Als Oberfläche eigenen sich Brettbinder- oder die edlere Balkenbinder-Version. Mit Bitumenbahnen lässt sich die Oberfläche verkleiden. Vor die Giebelseite des Carport kommt eine Blende.

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Dafür gibt es eine große Auswahl an Schalbrettern im Handel. Wer auf eine ausreichende Tragfähigkeit bei der darunter liegenden Flachdachkonstruktion achtet kann den Platz unter dem Spitzdach – wie zuvor beschrieben – bei dieser Dachform als Abstellraum nutzen.

Flachdach

Flachdächer werden meist mit Bitumenbahnen abgedeckt. Diese bieten einen sicheren Schutz vor Regenwasser. Bei einer Überdachung zum Beispiel im Landhausstil sind Schindeln jedoch die optisch bessere Lösung. Bei Holzschindeln sollte man einen anschließenden Anstrich mit Lasur oder Lack nicht vergessen.

Landhauspfannen aus Beton oder Ton sind qualitativ hochwertig, aber erhöhen auch das Gewicht der Überdachung. Vor den Vorder- und Rückgiebel lassen sich entsprechende Verblendungen anbringen. Für Schrägdächer gibt es Dachrinnen und Fallrohre zu kaufen, um ablaufendes Regen- und Schmelzwasser ableiten zu können.

Weniger aufwändig sind PVC- oder Stahl-Dächer, die nicht weiter verblendet werden müssen. Auch hier ist mehr möglich als das schlichte Flachdach. Es gibt zum Beispiel PVC-Elemente, die sich einfach als Spitz- oder Bogendach zusammensetzen lassen.

Carport-Bedachung: Welche Materialien eignen sich?

Metall

Metallbedachungen für Carports sind langlebig und robust. Sie bieten einen guten Schutz vor extremen Witterungsbedingungen wie Sturm, Schnee und Regen. Besonders häufig kommen hier Trapezbleche oder Wellbleche aus Aluminium bzw. Stahl zum Einsatz. Diese sind leicht und trotzdem sehr stabil. Ein großer Vorteil von Metall ist, dass es wenig Pflege benötigt. Eine gelegentliche Reinigung reicht aus, um das Dach über Jahre hinweg in einem guten Zustand zu halten.

Ein weiterer Pluspunkt ist die schnelle und unkomplizierte Montage. Die Bleche lassen sich aufgrund ihres geringen Gewichts leicht verlegen. In puncto Optik bieten Metallbedachungen mittlerweile auch eine große Vielfalt – es gibt sie in verschiedenen Farben und Beschichtungen, so dass sie sich an den Stil des Hauses anpassen lassen.

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Metall ist allerdings nicht frei von Nachteilen. Ohne entsprechende Dämmung kann es im Sommer unter einem Metalldach sehr heiß werden, im Winter dagegen dringt die Kälte von oben durch. Zudem erzeugt Metall bei Regen oder Hagel ein recht lautes Geräusch, das als störend empfunden werden kann. Hier lässt sich jedoch mit speziellen Schallschutzmatten Abhilfe schaffen.

Kunststoff

Kunststoffbedachungen sind für Carports inzwischen sehr beliebt, da sie leicht, preiswert und vielseitig verwendbar sind. Am häufigsten kommen hierbei Steg- oder Wellplatten aus Polycarbonat oder Acryl zum Einsatz. Diese Materialien sind lichtdurchlässig, so dass es unter dem Carport angenehm hell bleibt.

Ein weiterer Vorteil von Kunststoff ist die einfache Verarbeitung. Die Platten lassen sich problemlos zuschneiden und anbringen. Kunststoffbedachungen sind zudem witterungsbeständig und trotzen Regen, Schnee und UV-Strahlung gleichermaßen. Besonders Polycarbonat ist extrem widerstandsfähig und unempfindlich gegenüber Stößen.

Trotz der vielen Vorzüge gibt es auch ein paar Nachteile. Einfache Kunststoffe sind im Vergleich zu anderen Materialien weniger langlebig und können durch die starke UV-Belastung im Laufe der Zeit vergilben oder spröde werden. Zudem isoliert Kunststoff nicht besonders gut, was sich in heißen Sommern oder bei Minusgraden negativ auswirkt.

Dachziegel

Wer es klassisch mag, der benutzt für die Carport-Bedachung Dachziegel. Dachziegel aus Ton oder Beton sind robust, langlebig und bieten einen hervorragenden Schutz vor Witterungseinflüssen. Ein weiterer Vorteil von Dachziegeln ist die gute Dämmwirkung. Im Sommer bleibt es angenehm kühl unter dem Carport, im Winter wird die Kälte gut abgehalten. Außerdem dämpfen Ziegel das Geräusch von Regen und Hagel erheblich.

Das Anbringen der Dachziegel erfordert jedoch mehr Aufwand und Fachkenntnis als bei anderen Bedachungsmaterialien. Zudem verlangt das Gewicht der Ziegel nach einer stabilen Unterkonstruktion, die exakt ausgerichtet werden muss.

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Fazit

Heutzutage stehen viele verschiedene Materialien für die Eindeckung eines Carport-Daches zur Auswahl. Jedes Material besitzt dabei seinen eigenen Vor- und Nachteile. Es gilt also abzuwägen, welches Material sowohl den Standortbedingungen als auch den persönlichen Ansprüchen an Haltbarkeit und Optik am besten entspricht.

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Verfasst von Hajo Simons

arbeitet seit gut 30 Jahren als Wirtschafts- und Finanzjournalist, überdies seit rund zehn Jahren als Kommunikationsberater. Nach seinem Magister-Abschluss an der RWTH Aachen in den Fächern Germanistik, Anglistik und Politische Wissenschaft waren die ersten beruflichen Stationen Mitte der 1980er Jahre der Bund der Steuerzahler Nordrhein-Westfalen (Pressesprecher) sowie bis Mitte der 1990er Jahre einer der größten deutschen Finanzvertriebe (Kommunikationschef und Redenschreiber).